Auslandssemester Kanada – Erfahrungsbericht von Jan K.
Das Auslandssemester steht vor der Tür. Du denkst dir: „Ohje, ich fahre in ein weit entferntes Land, alles wird so neu und so aufregend sein, finde ich überhaupt Anschluss? Hoffentlich finde ich schnell Freunde.“ Es ist die perfekte Vorstellung, direkt eine Gruppe von Leuten kennenzulernen, mit der man im Laufe des Semesters immer wieder etwas unternehmen kann. Nur wie?
Im Auslandssemester Freunde finden – Aber wie?
Noch bevor der Flieger nach Vancouver abhebt, gibt es einige Möglichkeiten, Studenten kennenzulernen, die sich ebenfalls für das Auslandssemester an der Vancouver Island University entschieden haben. Da wäre zum Beispiel eine Facebook-Gruppe des International Student Office nur für diejenigen Studenten, die ab dem jeweiligen Semester an der VIU starten. In meinem Fall fragte jemand in der Gruppe, wer denn bereits in Vancouver angekommen sei und ob man zusammen etwas unternehmen möchte. Ich gebe zu, kurz habe ich darüber nachgedacht, ob ich mich traue zu sagen, dass ich dabei sein möchte. Immerhin kennt man die Leute noch nicht. Aber hey, was soll schon schiefgehen? Ein kurzer Ruck gegen das eigene Selbstbewusstsein und schon war ich etwas später am selben Tag mit vier Mitstudenten in der Stadt unterwegs. Im Laufe der Woche entwickelte sich zudem eine Eigendynamik, dass jeder einzelne weitere Studenten kennenlernte. Somit wurde die Gruppe jeden Tag größer. Cool, nicht wahr?
Im Auslandssemester Freunde finden – Ihr habt es selbst in der Hand
Zum anderen möchte ich noch einmal an das eigene Selbstbewusstsein appellieren. Du kommst in einer Millionenstadt an, keiner kennt dich – noch nicht – in den ersten Stunden oder Tagen kannst du tun
und lassen, was du willst. Geh zum Strand, schau dich um und wenn du eine Gruppe von Leuten entdeckst, die dir sympathisch erscheint, warum nicht einfach hingehen und fragen, ob man sich dazusetzen kann? Vor allem mit der Intention, „Locals“ kennenzulernen, also Kanadier, die dir eventuell sogar die Stadt zeigen können. An dieser Stelle möchte ich allerdings anmerken, dass auch viele andere Deutsche mit mir ihr Auslandssemester an der VIU begonnen haben. So war es kein großer Zufall, dass die Gruppe von Jungs am Strand von Vancouver (English Bay) Deutsche waren, nachdem ich spontan gefragt habe, ob ich mit Fußball spielen kann. Aber hey, um erst einmal in der Stadt und später auf Vancouver Island anzukommen, gar nicht mal so schlecht.
Selbstbewusst Kontakte knüpfen und jedem eine Chance geben – Es lohnt sich!
Eine weitere Möglichkeit ist zudem noch, über die Wohnungssuche zukünftige Studenten kennen
zulernen. Egal ob man sich für eine WG in Nanaimo entscheidet oder für die VIU Residence, dem Studentenwohnheim der Uni. Über die jeweiligen Portale lassen sich schnell neue Kontakte knüpfen. Im Bewerbungsverfahren für die Wohnheime kann man schon einmal einigen Leuten eine E-Mail schicken und schauen, ob die Chemie stimmt und wenn ja, ob man vor dem Semesterstart schon etwas unternehmen mag – ebenso über Portale wie Craigslist. Studenten-WG’s sind überall in der Stadt verteilt und so teilen sich einige Freunde Häuser mit Studenten aus Indien, Australien, Korea und vielen anderen Ländern.
Und darum geht es letztendlich: Jedem Unbekannten eine Chance geben, ein neuer Freund zu werden. Mit ein bisschen Selbstbewusstsein wird das schon klappen. Ich bin froh, schon vor dem Uni-Start viele neue Freunde gefunden zu haben, mit denen ich Vancouver und auch die Insel unsicher machen kann.
Nach nur einer Woche in Kanada den Sonnenuntergang auf Protection Island mit zwanzig Leuten, guter Musik und ein paar Bier genießen? Hätte ich selbst nicht erwartet. Aber es kann so einfach sein.
