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Eine unvergessliche Rundreise durch die National Parks of Canada Teil 1 – Erfahrungsbericht von Anika M. – Auslandssemester Kanada

Nach viel Aufregung, Spannung und vor allem Neugierde war es am 13. August 2011 endlich soweit und die lange Reise über den großen Teich konnte losgehen. Nach ca. 12 Stunden Flug stand ich dann schließlich voll gepackt mit meinen zwei Koffern und einem Reiserucksack auf kanadischem Boden und ich war natürlich immer noch sehr aufgeregt. Zum Glück musste ich die weite Reise nicht alleine antreten – ein Kommilitone verbringt sein Auslandssemester ebenfalls an der Vancouver Island University und zwei Freundinnen waren für zwei Wochen auch noch dabei.
Während meines Auslandssemesters möchte ich sehr viel in Kanada erleben und viele verschiedene Eindrücke sammeln. Was bietet sich da besser an, als eine Rundreise durch die bekannten Nationalparks? Eigentlich nichts und genau deshalb haben mein Kommilitone, meine zwei Mädels und ich eine zweiwöchige Rundreise quer durch die Rockys geplant.

Dafür haben wir uns ein Auto gemietet und verschiedene Campingplätze im Vorhinein von zu Hause aus reserviert. Endlich in Vancouver angekommen konnte unser „Abenteuer Kanada“ also beginnen. Gut gelaunt und mit viel Vorfreude machten wir uns am 15. August zu viert auf den Weg in die Rockys. Hier merkten wir sehr schnell, dass die Kanadier ganz nach dem Motto „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ Auto fahren. 110 km/h MAXIMUM :) Aber das war kein Problem für uns und nach kurzer Zeit haben wir uns daran gewöhnt und tuckerten gemütlich über den Highway. Unser erstes Reiseziel war die „Wells Grey Guest Ranch“ im Wells Grey National Park, nicht weit entfernt von der Stadt Clearwater. Da wir die Fahrtzeit doch etwas zu knapp geplant hatten, kamen wir erst abends spät an und mussten im Dunkeln unser Zelt aufbauen. Als wir damit fertig waren, sind wir auch schon todmüde ins „Bett“ gefallen. Am ersten Tag im Wells Grey Nationalpark stand „Horsebackriding“ auf dem Tagesplan. Kanada auf dem Rücken eines Pferdes entdecken – das klingt nicht nur  aufregend, sondern das ist es auch tatsächlich. Nachdem ich mich schnell mit meinem Pferd „Bert“ angefreundet hatte, konnte das erste Abenteuer auch schon losgehen.
Die Tour führte durch sehr enge, steinige und verwurzelte Wege quer durch den Wald hoch auf einen wirklich sehr schön gelegenen Aussichtsplatz. Dort machten wir kurz Pause, um die wirklich traumhaft schöne Aussicht genießen zu können – sogar das Wetter war perfekt – strahlender Sonnenschein. Mir und meinen Mädels hat das Horsebackriding wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich habe die Tour sehr genossen. Ich kann es also nur weiter empfehlen. Und ich kann übrigens auch nicht reiten, aber die Pferde laufen nur Schritt – da kann also fast nichts passieren.

Am zweiten Tag im Wells Grey National Park stand auch schon das nächste Abenteuer vor der Tür: „River-Rafting“ auf dem Clearwater River. Nachdem wir schnell mit der richtigen Kleidung ausgestattet wurden (Neoprenanzug, Regenjacke und Schwimmweste) ging es auch schon los. Wir waren mit zwei Booten unterwegs und hatten unseren größten Spaß. Die Raftingtour führte durch eine wunderschöne Landschaft. An einem kleinen Wasserfall haben wir sogar kurz angehalten und sind baden gegangen. Ein Sprung durch den Wasserfall ins wirklich eiskalte Wasser – alles sehr aufregend und spannend. Wieder im Boot angekommen ging es auch schon weiter. Kurze Zeit später durften wir uns sogar im River treiben lassen.

Nach zwei tollen Tag auf der Wells Grey Guest Ranch ging unsere Reise weiter in den „Jasper National Park“ – in mitten der Rockys. Jasper ist ein wirklich schönes Städtchen – klein aber fein – umgeben von wunderschönen Bergen. Hier haben wir vier Nächte auf dem Campingplatz „The Whistlers“ übernachtet. Der Campingplatz war wirklich schön –  ein Wald mit vielen kleinen Stellplätzen. Ein Highlight im Jasper National Park war der sehr bekannte „Maligne Lake“, welcher besonders für sein türkisfarbenes Wasser bekannt ist. Kleiner Tipp von mir für euch: Eine Kanufahrt auf dem Maligne Lake ist ein traumhaft schönes Erlebnis und bietet eine gute Möglichkeit für tolle Fotos.

Doch was darf auf einer Reise durch die Rockys natürlich auch nicht fehlen? Genau – wandern. Mit einer Gondel ging es hoch auf den Berg „The Whistlers“ (2470m). Ein kurzer aber steiler Anstieg zu Fuß hat sich wirklich gelohnt. Wir konnten eine super Aussicht über die Rockys genießen – auch wieder bei strahlendem Sonnenschein. Anschließend haben wir uns noch den Gletscher „Mount Edith Cavell“ angeschaut. Zum Glück mussten wir hier nicht lange wandern und konnten gut mit dem Auto hinfahren. Nach anstrengenden Wandertouren ist ein entspannter Tag in  den „Miette Hot Springs“, einem Thermalbad mit Blick über die Rockys, ein absolutes Muss.
Nach vier Nächten auf dem Campingplatz war die Vorfreude auf eine Nacht in einem Hostel doch sehr groß. Endlich wieder ein warmes Bett. Auch wenn es tagsüber noch so warm war,  nachts wurde es doch sehr sehr kalt. Also dicken Schlafsack im Gepäck nicht vergessen. Also machten wir uns auf die Autofahrt zum „Rampart Creek Hostel“, die über den „Icefield Parkway“ – eine der schönsten Straßen in Kanada führt….

Wie es auf dem Trip durch die Nationalparks Kanadas weiterging, erfahrt ihr im zweiten Teil von Anikas Bericht.