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Wie finanziere ich ein Auslandssemster am ICMS in Sydney?

Wie finanziere ich ein Auslandssemster am ICMS in Sydney?

Finanzierung eines Auslandssemesters am ICMS in Sydney – Erfahrungsbericht von Jette A.

Über mich

Mein Name ist Jette, ich bin 24 Jahre alt, komme ursprünglich aus Flensburg und studiere International Business Administration in Hamburg. Aktuell verbringe ich mein Auslandssemester am International College of Management Sydney (ICMS).
Schon vor drei Jahren verliebte ich mich während eines Work-and-Travel-Aufenthalts in Australien und beschloss damals, eines Tages zurückzukommen. Mit einem Stipendium und guter Organisation habe ich mir diesen Traum nun ermöglicht.

Finanzierung meines Auslandssemesters

Ein Auslandssemester in Sydney ist mit relativ hohen Kosten verbunden. Trotzdem möchte ich andere ermutigen, dass es mit guter Planung, Geduld und einer Kombination verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten machbar ist. Ich finanziere mein komplettes Semester eigenständig. Besonders hilfreich ist für mich die Plattform stipendienkompass.de, auf der ich einen guten Überblick über Fördermöglichkeiten erhalte. Ich werde beispielsweise weiterhin von einer kleinen Stiftung aus meiner Heimat unterstützt, was mir sehr hilft. Zusätzlich erhalte ich über das Housing-Stipendium vom International Student Office finanzielle Unterstützung für meine Unterkunft.
Auch die DAAD-Stipendien bieten viele Möglichkeiten. Wichtig ist zu wissen, dass man nicht unbedingt Bestnoten braucht, um ein Stipendium zu erhalten. Viele Programme berücksichtigen Faktoren wie soziales Engagement, persönliche Lebensumstände oder Kreativität. Deshalb würde ich jedem raten sich zu bewerben, unabhängig davon wie der Notendurchschnitt ist. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es passende Förderungen für viele unterschiedliche Profile gibt. Auch wenn Bewerbungen zeitaufwendig sind, lohnen sie sich am Ende fast immer.
Das Auslands-BAföG ist eine gute Möglichkeit, die Kosten zu decken. Ich habe es beantragt, auch wenn ich kein Inlands-BAföG erhalte. Das Auslands-BAföG ist oft deutlich höher angesetzt und deckt teilweise sogar die Studiengebühren. Der Antrag ist zwar zeitaufwendig, aber Nachzahlungen sind möglich, sodass sich das Warten lohnt.
Vor meiner Abreise habe ich viel gearbeitet und gespart. Außerdem nutze ich den KfW-Bildungskredit, der unabhängig vom Einkommen der Eltern ist und sehr flexibel gestaltet werden kann. Ich erhalte sowohl eine Einmalzahlung für die Studiengebühren als auch eine monatliche Unterstützung von 300 Euro, was eine große Entlastung ist.

Arbeiten in Australien

Ein großer Vorteil Australiens ist, dass internationale Studierende automatisch eine Arbeitserlaubnis erhalten. Ich darf bis zu 24 Stunden pro Woche arbeiten und werde dabei sehr gut bezahlt. In der Gastronomie liegt der Stundenlohn unter der Woche bei etwa 33 AUD, am Wochenende sogar bei 40 bis 45 AUD. Ich arbeite als Kellnerin hinter der Bar in einem mexikanischen Fine-Dining-Restaurant in Manly.

Tijuana´s Manly

Neben dem Einkommen ist das Arbeiten vor Ort eine hervorragende Möglichkeit neue Leute kennenzulernen, aus meiner Komfortzone herauszukommen und mein Englisch zu verbessern. Viele meiner engsten Kontakte habe ich durch meinen Job geknüpft.

Für die meisten Gastro-Jobs benötigt man ein RSA-Zertifikat was nachweist, das man über Responsible Service of Alcohol aufgeklärt wurde. Ich habe meinen online gemacht, die Kosten liegen bei etwa 110 AUD. Nach bestandener Prüfung habe ich eine Karte erhalten, die fünf Jahre gültig ist. Damit stand mir nichts mehr im Weg, um in der Gastronomie zu arbeiten. Für die Jobsuche habe ich einen Lebenslauf mit Foto und relevanten Erfahrungen vorbereitet. Am effektivsten ist es, persönlich in Restaurants, Cafés oder Bars vorbeizugehen und sich vorzustellen, denn Face-to-Face-Bewerbungen funktionieren in Australien oft besser als Online-Bewerbungen.

Bankkonto und Steuernummer

Um in Australien arbeiten zu können, benötige man eine Tax File Number (TFN). Ich habe sie nach meiner Ankunft online beantragt und innerhalb von ein bis zwei Wochen per Post erhalten. Mit Reisepass und TFN konnte ich problemlos ein kostenloses Bankkonto bei der Commonwealth Bank eröffnen, was unkompliziert und schnell funktioniert. Ein australisches Bankkonto ist sehr wichtig, da die Gehaltszahlungen nur darüber laufen.

Spartipps im Alltag

Die Lebenshaltungskosten in Sydney sind hoch, besonders bei Lebensmitteln. Besonders praktisch ist, dass das ICMS-Campus-Housing drei Mahlzeiten täglich anbietet. Das spart viel Geld und Zeit. Darüber hinaus kann ich durch meinen Job in der Gastronomie oft kostenlos essen, was ebenfalls dazu beiträgt, die Ausgaben überschaubar zu halten.

Fazit

Ein Auslandssemester in Sydney ist zweifellos eine Investition, aber eine, die sich absolut lohnt. Mit der richtigen Vorbereitung, Eigeninitiative und etwas Flexibilität lässt sich die Finanzierung gut stemmen. Durch die Kombination von Stipendien, BAföG, KfW-Kredit, Ersparnissen und Arbeit vor Ort finanziere ich mein Semester vollständig selbst. Das Arbeiten neben dem Studium hilft mir nicht nur finanziell, sondern ermöglicht auch unvergessliche Erfahrungen und Freundschaften. Gleichzeitig bietet das Studium am ICMS genügend Zeit, um Arbeit, Uni, Sport und Freizeit miteinander zu verbinden. Ich bin unglaublich dankbar für diese Chance und kann jedem nur empfehlen sich zu trauen Stipendien zu beantragen, zu arbeiten und sich gut vorzubereiten. Ein Auslandssemester in Australien ist jeden Aufwand wert.