Seite wählen

Meine erste Woche in Kanada – Auslandssemester Kanada

Meine erste Woche in Kanada – Auslandssemester Kanada

Meine erste Woche in Kanada

Erfahrungsbericht von Laura Z.

Wenn ihr die Webseite des International Student Office besucht und eventuell gerade diesen Bericht lest, denkt ihr wahrscheinlich über ein Auslandsemester an der VIU nach. Viele von euch werden sich überlegen, wohin die Reise gehen soll: Amerika, Australien – oder gar Kanada? Eine schwierige Entscheidung, die auch ich treffen musste. Und es war die Richtige.

Endlich war es soweit: die Tage in Deutschland neigten sich dem Ende zu und das lang ersehnte Auslandssemester in Nanaimo, Kanada rückte nun immer näher. Von Anfang an stand für mich fest, dass ich mein Auslandssemester in einem englischsprachigen, möglichst weit entfernten Land absolvieren möchte. Zugegeben, es fiel mir etwas schwer, mich neben meinen beiden anderen Optionen, Amerika und Australien, für die Vancouver Island University (VIU) in Kanada zu entscheiden. Um mich ein wenig von dem „Mainstream-Trend USA“ abzugrenzen, wählte ich das wunderschöne Nachbarland Kanada. Neben der atemberaubenden Natur, der Offenherzigkeit und Freundlichkeit der Kanadier und den vielen Möglichkeiten (akademisch und in der Freizeit), die das Land bietet, bin ich 100% davon überzeugt, dass die Wahl „Kanada“ definitiv die richtige war!

Meine Reise begann am Frankfurter Flughafen. Auf diesen Tag hatte ich schon so lange gewartet, die Tage gezählt und darüber nachgedacht, was wohl geschehen würde, wenn er endlich da war. Vier Monate lang werde ich getrennt von Familie und Freunden sein. Eine Zeit, die viel zu schnell vorbei gehen wird. Nach Verabschiedung von Familie und Freunden ging es nun los: Auf in das „Unbekannte“. Mit gemischten Gefühlen betrat ich das Flugzeug. Was wird mich auf der anderen Seite der Erde erwarten? Wie wird meine Gastfamilie sein? Was hält das Unileben für mich bereit? Meine Erwartungen waren hoch. Nach über dreißig Stunden Reise mittels Auto, Flugzeug und Fähre erreichte ich erschöpft, aber vor allem erleichtert, die sogenannte „Harbour City“ Nanaimo – ein relativ kleines Hafenstädtchen auf Vancouver Island, British Columbia. Für mein Auslandsemester habe ich mich für Homestay entschieden. Das Homestay Programm bot mir die Möglichkeit, die kanadische Kultur aus erster Hand zu kennenzulernen und zu erleben. Näheres zum Homestay könnt ihr meinem folgenden Bericht entnehmen. Am späten Abend wurde ich dort von meiner Gastfamilie (typisch kanadisch) freundlich empfangen und abgeholt. Zusammen fuhren wir nach Hause, wo ich ein schönes gemütliches Zimmer mit einem großen Bett, einem Schreibtisch, Kleiderschrank und mit viel Stauraum bezog. Direkt bei meiner ersten Begegnung wurde ich herzlich empfangen und mit allem vertraut gemacht. Da ich noch vor Silvester anreiste, konnte ich Neujahr mit meiner Gastfamilie feiern.

Wenn man ein international student ist, wird man aufgefordert, sich ein paar Tage vor Unibeginn zum sogenannten „Orientation Day“ einzufinden. Dies ist eine von der Campus-Leitung organisierte Veranstaltung extra für alle nicht kanadischen Studenten. Ziel dieses Programms ist es, sich mit den Gegebenheiten der Universität vertraut zu machen, indem man diverse Workshops und Informationsveranstaltungen besucht. Diese beinhalten Themen wie Academic Support, das Erstellen von einem Computer Account, Verpflegung innerhalb der Residences, Banking in Kanada, eine kleine Einführung in die kanadische Kultur oder Outdoor Activities. Des Weiteren werden Studenten über die Folgen von Verstößen gegen die Regeln und die Sicherheit auf dem Campusgelände aufgeklärt. Hilfreich ist hier vor allem die „VIU Safety“ App, die euch Informationen über Navigation, aktuelle akademische Events, das Wetter oder Schließung der Uni (zum Beispiel wegen massiven Schneefalls, so wie es bei mir der Fall war) gibt. Die Teilnahme am dem Orientation Day kann ich nur jedem empfehlen. Neben wichtigen Informationen lernt man viele internationale Studenten kennen. Bereits von vornherein war ich mir darüber im Klaren, dass es an der VIU auch andere  deutsche Studenten, vor allem mit dem Schwerpunkt Business, gibt. Meiner Meinung nach sollte man jedoch für ein Auslandssemester nicht rund 8.000km reisen, nur um auf der anderen Seite der Welt wieder Deutsch zu sprechen. Schon während meines ersten Tages an der VIU nutze ich daher die Gelegenheit, internationale junge Leute kennenzulernen, die ich inzwischen zu meinen engsten Freunden zählen kann.

Die ersten Tage an der Uni waren ziemlich aufregend. Mit über 18.000 Studenten ist die VIU zwar nicht die größte Universität in der Gegend, glänzt aber durch ihre ausgezeichnete Reputation, dem vielfältigen akademischen, kulturellen und Freizeit Programm, der internationalen Vielfalt an Studenten, doch vor allem durch einen wunderschön angelegten Campus. Aufgrund dessen, dass die Universität auf einem Berg gebaut ist, hat man von nahezu jedem Gebäude einen tollen Blick auf Downtown, den Hafen und die Berge, die im Abend von der untergehenden Sonne angestrahlt werden. Am besten eignet sich hierzu die Bibliothek mit ihren vielen offenen Fensterfronten.An der VIU ist man mit einer guten bis sehr guten sportlichen Kondition klar im Vorteil. Wie bereits gesagt, zeichnet die VIU besonders die Hanglage aus – das heißt: Stufen, Stufen, Stufen! Nicht umsonst wird die VIU von seinen Studenten und Fachkräften auch „das Land der Hasen und Stufen“ genannt. In den letzten Tagen (Stand April 2017) habe ich gehört, dass die VIU in einen Sessellift für ihre Studenten investieren will, der diese vom unteren Campusgelände bis nach oben transportiert! Die ersten Tage waren geprägt von Orientierungslosigkeit, Neugier, hohen Erwartungen und auch ein wenig Ehrfurcht. Es hat allerdings nicht lange gedauert bis ich mich eingelebt habe. Meine Kommilitonen und Dozenten sind äußerst nett, umgänglich und zuvorkommend, wenn man aufgeschlossen auf sie zugeht.